Dienstag, 12. November 2013

Zur Neuerscheinung "SAYU SMILES"

Zur Abwechslung möchte ich euch hier mal eine junge Kollegin vorstellen, die ich sehr schätze und mittlerweile direkt liebgewonnen habe.




Wenn du das Weinen verlernt hast, bist du bereits tot.
(Sayumi Whisp)

Der erste Band der Sayumi Tetralogie
jetzt vergünstigt direkt beim Verlag vorbestellen

Weitere Informationen,
sowie Leseproben, Rezensionen, Bildergalerie und Musik,
gibt es auf Sayumis Website



Hier also ein kleines Interview mit Sadako Sasaki, der Autorin von "SAYU SMILES":


MICHAEL STUHR:
Mit "SAYU SMILES" erscheint Anfang Dezember ja der erste Band deiner Sayumi-Tetralogie. Dazu erstmal meinen herzlichen Glückwunsch.


SADAKO SASAKI:
Vielen Dank, so ganz kann ich das selbst noch nicht wirklich glauben, dass es nun ganz nahe vor der Veröffentlichung steht. Ich glaube ich gehe in Wald und grabe mich ein. ;)


MICHAEL STUHR:
Na, das kenne ich. Vor jeder Veröffentlichung geht es mir genauso, und das ist mit den Jahren auch nicht besser geworden, da kann ich dir keine Hoffnung machen. Sag mal: du hast dir ja ein sehr spezielles Umfeld für deine Geschichte ausgesucht. Japan ist ja für uns Europäer immer noch eine Welt für sich. Wie bist du darauf gekommen, deinen Roman in diesem doch so fremden Kulturkreis spielen zu lassen? Ging es dir da um einen exotischen Hintergrund für die Story, oder hast du eine persönliche Beziehung zu diesem Land?


SADAKO SASAKI:
Also entgegen der Annahme Vieler, bin ich in Deutschland geboren und habe keine japanischen Vorfahren. Die Faszination für andere Länder habe ich schon immer gehabt, doch ich weiß gar nicht wie es angefangen hat, aber die – ja ich glaube man kann es wirklich so nennen – Liebe zu Japan existiert für mich schon seit langem. Anders als der Großteil der „Japanfans“ - diese Bezeichnung sollte ja schon für sich selbst sprechen – habe ich relativ wenig mit Manga oder Anime zu tun, sondern die Kultur, die Medien abseits des Gezeichneten und die Menschen selbst sind es, die mich faszinieren.
Wie es dann dazu kam, dass Sayumi einen Bezug zu Japan hat? Es war im Ursprung ja eigentlich gar nicht so gedacht. Meine Hauptfigur hieß „Alma“ und der Text war eine inoffizielle Vorgeschichte zur Computerspielreihe F.E.A.R.
Als ich aber anfing das japanische Idol „Michishige Sayumi“ zu bewundern, und ich damit begann mir ihre Fotobücher zu kaufen, war ich fasziniert von der Art und Weise, wie dort mit Ästhetik umgegangen wird.
Eine junge Frau, ja vielleicht noch ein Mädchen, zeigt die Vielseitigkeit der menschlichen Ausdrucksstärke. Schönheit, Eleganz, Naivität. Ich hatte das Gefühl in diesem japanischen Mädchen alles zu sehen, was das Leben zu bieten hat und so entstand schon mal die Figur.
Dass die Handlung sich irgendwann auch parallel nach Japan verlagert und in einem zukünftigen Band sogar zu einem Großteil dort spielen wird, entwickelte sich in der Geschichte selbst.
Vielleicht ist dies der Aspekt der von mir selbst am ehesten auf die Figur übertragen wurde. - Das Gefühl in der falschen Heimat zu sein. Sich zu einem Land hingezogen fühlen, ohne es selbst jemals gesehen zu haben.
Vielleicht kennt manch einer ja dieses Gefühl. Und ich möchte in Sayumis Abenteuern Japan von einer Seite zeigen, die sich nicht auf Klischees versteift. Japan ist ein Land, so vielseitig wie jedes andere auch und es graut mir immer wieder, wie leichtfertig die Menschen diese Vielseitigkeit untergraben und vergessen dass es mehr gibt als „Mandelaugen, Sushi und Liebeskissen“


MICHAEL STUHR:
Und die eigentliche Inspiration kam aus Musik und Film, hab ich mal irgendwo gelesen.


SADAKO SASAKI:
Ja das ist richtig. Es ist mir schon fast unangenehm zu sagen, dass ich kaum etwas lese.
Meine Inspiration kommt in der Tat aus der Musik, teilweise aus dem Film oder aber auch aus Computerspielen.
Ich höre viel Musik und lege mich da auch nicht auf ein Genre fest. Vom Blackmetal zum Gothic, zur Klassik, zu 80ger 70ger geht es über den Deutschrock bis zum Jpop.
Während ich Musik höre, versuche ich mir filmische Bilder dazu vorzustellen. Was würde man in dieser Szene sehen? Was würde die Stimmung eines Songs gut unterstreichen – oder eben umgekehrt.
Einige Kapitel aus Sayu Smiles sind wirklich 1:1 Kopien von Songs – also stimmungstechnisch.
Ich habe das auf und ab verschiedener Kompositionen genutzt, um meine Kapitel und Figuren zu zeichnen.


MICHAEL STUHR:
Ganz schön tapfer, so gegen den Mainstream zu schreiben, und bestimmt auch mit viel Glück verbunden, dann auch noch einen Verlag zu finden, der sich auf das Wagnis einer Veröffentlichung einlässt.


SADAKO SASAKI:
Ich glaube, ich bin als Autor keine leichte Person für einen Verlag. Ich glaube an das was ich geschrieben habe, doch hatte ich nie große Hoffnung einen Publikumsverlag zu erreichen.
Ich habe es natürlich versucht, aber ich glaube jeder Neu/Jungautor kennt dieses Problem.
Ich bin meinem Verlag sehr dankbar. Auch das er so viel Geduld mit mir hat und sich auf meine persönlichen Wünsche einlässt. Natürlich kann die ganze Sache auch nach hinten losgehen, aber ich denke, wenn man selbst nicht ein wenig hoffnungsvoll an sich und seine Texte glaubt, kann man es ganz sein lassen.
Zu guter Letzt sei dazu erwähnt, für mich war es von Anfang an klar, dass ich einen Verlag für Sayumi möchte und ich hätte so lange gesucht, bis ich einen gefunden hätte.


MICHAEL STUHR:
Ich habe gehört, dass "SAYU SMILES" als eBook und auch als Printausgabe herauskommt. Gibt es da Unterschiede?


SADAKO SASAKI:
Das mit dem Print und dem Ebook ist so eine Sache und da hatten wir in den letzten Tagen auch einiges an hitzigem Email-Verkehr.
Ich war gänzlich unglücklich mit dem Ebook. Die Formatierung gefiel mir an vielen Stellen einfach gar nicht, und einige Aspekte aus dem gedruckten Werk werden auch niemals durchgängig im Ebook enthalten sein – was allerdings technisch begründet ist. Zum Beispiel haben wir eine schöne Formatierung für jeden Kapitelanfang. Diese wird es so in der Form im Ebook nicht geben.
Zeitungsartikel im gedruckten Buch sind natürlich ganz fix formatiert um sich hervorzuheben und um eine gewisse Sterilität auszustrahlen. Auch dieser Aspekt kommt auch nur vermindert im Ebook vor.
Dann, gibt es noch etwas, worauf ich besonders Stolz bin, im gedruckten Buch: Es gibt Passagen die sind handschriftlich verfasst. Okay nein, ich habe sie nun nicht selbst geschrieben – das wäre problematisch gewesen, da man sie als Grafiken hätte einfügen müssen und das hätte extreme Probleme mit den Ebooks gemacht.
Aber es Passagen von einer amerikanischen Künstlerin die wir extra für Sayu Smiles eingekauft haben und Kapitel, in denen Sayumi in ein Tagebuch, auf einen Block oder einfach einen Brief schreibt, sind in dieser Schrift dargestellt.

Wir haben es nun so hinbekommen, dass einige Benutzer von E-Readern zumindest eine prozentuale Chance haben diese Handschrift zu sehen.
Auf Ipads wird sie dargestellt werden, einige Ebook apps für Blackberry und Android zeigen sie auch. Kindle E-Reader zeigen grundsätzlich keine eingebetteten Schriften an. Nur als Nutzer vom Kindle Fire kann man die Chance haben.
Also das Ebook sieht gut aus ja, allerdings empfehle ich jedem der findet das ein Buch einfach mehr als nur eine Geschichte ist – abgesehen vom Gefühl, echtes Papier unter den Fingern zu spüren – das gedruckte Buch.


MICHAEL STUHR:
Bislang ist es ja so, dass du dich möglichst bedeckt hältst, was deine Person angeht. Was wird passieren, wenn die ersten Lesungen anstehen? Wirst du dann den Schritt in die Öffentlichkeit wagen?


SADAKO SASAKI:
Haha, ja wie recht du doch hast.
Ich glaube, auch das werde ich weiter durchziehen.
Vielleicht ist einigen schon aufgefallen, dass mein Autorenname – Sadako – nur sehr klein auf dem Cover zu sehen ist.
Ich möchte mich hinter meine Geschichte und meine Hauptfigur stellen.
Und sollte es mal dazu kommen, dass ich ernsthaft eine Lesung angeboten bekomme. Ja vielleicht mache ich das sogar, doch meinen realen Namen, sollt ihr trotzdem nicht erfahren ;)
Sadako hat das Buch geschrieben und niemand sonst.


MICHAEL STUHR:
Dann bin ich ja mal gespannt, wie deine kleine Antiheldin von den LeserInnen empfangen wird. Auf jeden Fall ist es ja ein Text, wie man ihn nur selten zu lesen bekommt.


SADAKO SASAKI:
Ich bin auch total gespannt. Ich hoffe einfach, dass die Menschen sie lieben lernen. Ihre Vielseitigkeit sehen und erkennen, dass ein Kind niemals wirklich „NORMAL“ sein kann.
Das Schlimmste wäre, glaube ich, für mich, wenn jemand sagt, ich kann Sayumi nicht leiden. Oder, ich kaufe dem Mädchen das Verhalten und seine Gedanken nicht ab. Das wäre wirklich das Schlimmste für mich.


MICHAEL STUHR:
Und wie kommt man ran, an den Roman? Gib uns doch mal ein paar Links.


SADAKO SASAKI:
Och da habe ich selbst auch schon geschaut wo es schon gelistet ist.
Also wenn es erschienen ist, sollte es über jede Buchhandlung zu bekommen sein. Das Buch ist im VLB gelistet und somit lasst euch von eurem Buchhändler nichts erzählen.
Bis zum 30.11.2013 ist das Buch noch zum vergünstigen Vorbestellerpreis zu bekommen und ich kann euch sagen, es lohnt sich. Es gibt einiges an kleinen Überraschungen.
Ordern könnt ihr es direkt über den Verlag:
Auch bei lehmanns.de ist es vergünstigt zu bekommen:
Bei Amazon ist das Buch natürlich auch bereits gelistet und wird ab dem Releasedatum dort als ebook und Print zu bekommen sein:
http://www.amazon.de/Sayu-Smiles-Sadako/dp/3943138623

Mein Verleger teilte mir auch mit, dass Sayu Smiles auch bei Kobobooks erhältlich sein wird und ich habe das Buch auch schon in einem österreichischen Büchershop gesehen, dessen Namen mir aber gerade leider nicht einfällt.
Ich denke auch andere Seiten und Anbieter werden das Buch ab dem Release mit ins eigene Programm nehmen.


MICHAEL STUHR:
Dann bedanke ich mich und wünsche dir und deiner kleinen Antiheldin viel Erfolg. - Arigato, Sadako-san.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen